Geöffnet von Hubert Klühe am 13.02.2009 Hochseefischer-Backskiste Achim Bogs WEITER ZURÜCK HOCH
Erinnerungen und Fotos von Reisen mit ROS 225 Cottbus von Netzmacher Hans-Joachim Bogs
Hans-Joachim Bogs ist sieben Jahre auf ROS 225 Cottbus gefahren. Er war auch bei meinen zwei Reisen an Bord und schickte mir seine Fotos, einen ausführlichen Bericht über seine Fahrzeit und viele zeitlich belegbare Daten. Dadurch konnte auch die Besatzungsliste der Cottbus erweitert werden. Hans-Joachim Bogs berichtet:
Meine Fahrzeit auf ROS 225 „Cottbus“ Habe am 09.09.1968 Im Fischkombinat Rostock angefangen und wurde zunächst auf der Cottbus eingesetzt. Es wurde neu ausgerüstet, denn das Schiff kam aus der Werft. Von der alten Stammbesatzung war keiner mehr da und die Besatzung wurde neu zusammengestellt. Auch ich war mit von der Partie, denn ich heuerte am 11.09.1968 auf der „Cottbus“ an. Es entwickelte sich eine Art Stammbesatzung, denn nach der ersten Reise sind nur zwei Decksleute abgestiegen und die anderen sind mehrere Monate oder sogar jahrelang auf der Cottbus geblieben. Zunächst wollte ich auch nach der ersten Reise absteigen (seekrank), aber durch Überzeugungsarbeit von Bernhard Grundmann und dem 2. NO Michael Heumann, sowie mit Überwindung der Seekrankheit bin ich geblieben und das sieben Jahre. Manfred Koslowski, der eine Fangreise später aufstieg, fuhr ebenfalls lange auf der Cottbus. Kapitän Heinz Erdmann wechselte dann zur Spezi–Flotte zum Aufbau einer Austauschbesatzung. Daraufhin übernahm Rudi Lehmann die Cottbus als Kapitän. Da ich als Decksmann angefangen und gefahren bin, hatte der eine Matrose Geduld gezeigt und mir den Umgang mit der Netznadel und die Netzreparatur beigebracht. Anfangs waren es nur Sprangmaschen, die ich zumachen konnte, später dann schon größere Löcher und etwa nach zwei Jahren bin ich Matrose geworden und war in Bernhards Schicht, der mich dann forderte bzw. förderte. Er teilte mich zu verschiedenen Arbeiten ein, bei der Heringsfischerei zum Salzen der genoppten Heringe, zum Füllen der Fässer oder zum doppelt stellen der vollen Heringsfässer mit Manfred Mielke. Bei Labrador musste ich bei minus Temperaturen den Steertknoten zu machen, was natürlich schnell gemacht werden musste, ehe die Leine gefror. Es haben alle meine Knoten gehalten. Netzmacher Eckard Schulz ist dann abgestiegen weil er den Betrieb verlassen hatte. Wer dann der zweite Netzmacher war, weiß ich nicht mehr. Bernhard Grundmann stieg dann ab. Kapitän Heinz Erdmann hatte ihn zu der neuen ATB 3 Z Trawler geholt. Neuer Bestmann wurde dann Wolfgang Bohnefeld und neuer Netzmacher Christof Kempe. Als Wolfgang Bohnefeld in Urlaub ging hatten wir den Bestmann von der ROS 224 „Görlitz“ an Bord, der aber nur eine Reise bei uns machte. Danach wurde Christof Kempe neuer Bestmann. Zu meiner Überraschung hatte man mich dann zum Netzmacher gemacht, obwohl ich null Ahnung vom Netzaufbau hatte. Das mir das Wissen dazu fehlte war erst bei einer größeren Netzreparatur ersichtlich. Daraufhin habe ich mir die Netzzeichnung geben lassen und habe im Selbststudium den Netzaufbau studiert. Vom erlernten Beruf her konnte ich Zeichnungen lesen. Bin dann ungefähr zwei Jahre als Netzmacher gefahren. Als dann Christof Kempe in Urlaub ging, bin ich auch als Bestmann gefahren. Es war die letzte Reise vor der nächsten Werftzeit. Ich hatte bereits die kurze Werftzeit in Stettin und die lange Werftzeit in der Neptun-Werft mitgemacht und wollte auch an dieser Werftzeit teilnehmen. Aber dann stand beim Einlaufen im Fischereihafen Bernhard Grundmann an der Pier und suchte noch Deckspersonal für die ATB 3 Z- Trawler. Das war für mich, Manfred Koslowski und Holger Konitz die Gelegenheit den Schiffstyp zu wechseln. Vom Seitentrawler Typ 3 zum Spezial-Zubringertrawler. Es war schon immer mein Traum. Ob noch weitere Leute gewechselt haben, weiß ich nicht mehr.Manfred Koslowski, Holger Konitz und ich sind noch jahrelang zusammen in der ATB 3 Z-Trawler bzw. auf Garnelentrawlern gefahren. Ich habe es nie bereut zur See zu fahren, denn es war eine gute Zeit, die ich auf der „Cottbus“ und in der ATB 3 Z- Trawler, bzw. Garnelentrawler, erlebt habe. Wenn es bei mir gesundheitlich keine Probleme gegeben hätte wäre ich gerne weiter gefahren, aber es sollte nicht sein. Schicksal …
Achims Seefahrtsbuch
Achim in Halifax