Geöffnet von Hubert Klühe am 13.02.2009 Hochseefischer-Backskiste Jürgen Silberbach WEITER ZURÜCK
Einen Artikel aus der Ostseezeitung , der den Eiswinter von 1963 beschreibt, hat Jürgen in seiner Backskiste gefunden. Den Winter hat Jürgen auf ROS 224 Görlitz mit erlebt. Überrascht war ich, dass ich dort auch noch etwas von meiner Heimatstadt Schönebeck/Elbe lesen konnte...
Weitere Fotos der Seefahrtzeit von Jürgen Silberbach auf anderen Trawlern Typ III sind im Album der Hochseefischer mit Kommentaren zu sehen.
Fotos während der Fahrzeit auf ROS 225 Cottbus
Meine Fahrzeit auf Typ III Trawlern: Cottbus, Görlitz, Brandenburg und Gera Meine Seefahrt bei der Hochseefischerei begann im September 1959. Nach Fahrzeiten auf verschiedenen Schiffen der Flotte habe ich im Juli 1961 mit der Maschinenbesatzung an der Bauaufsicht von ROS 224 Görlitz in Stralsund teilgenommen. Zuvor hatte ich mit anderen Maschinenassistenten einen Lehrgang mit dem Abschluss „Staatlich geprüfter Kesselwärter“, speziell für die in Dienst zustellenden Typ III Trawler, absolviert. Da es anfangs am Maschinenfahrstand keine Fernanzeigen für die Kesselwerte gab, wurde auf den ersten Reisen in jeder Wache ein Kesselwärter eingesetzt. Später wurden Fernanzeigeinstrumente der Kesselwerte und eine Frischwassererzeugungsanlage „Nirex“ nachgerüstet. Die Maschinenbesatzung bestand während der ersten Reisen aus 12 Besatzungsmitgliedern. Drei TOs, drei Kesselwärter (M-Assis), drei M-Assis, ein Bordelektriker und zwei Fischmehler. Bei der Indienststellung waren die Typ III Trawler sehr moderne Seitenfänger. Im Vorschiff, später Netzlast, befand sich eine Station zur Bearbeitung und Konservierung von Dorschleber in Dosen. Es waren Transportbänder zur Bearbeitung und eine Dosenverschlussmaschine vorhanden. Auf den Schiffen gab es eine Anlage zur Produktion von Fischmehl und eine Tranküche. Das Trankochen wurde zumeist von den M-Assis außerhalb der Wache erledigt („sozialistische Hilfe“ genannt). Die Mannschaftsunterkünfte bestanden aus Zweimannkammern und Offiziere hatten Einzelkammern. In den Offizierskammern konnten Teppiche ausgelegt werden. Hierzu eine kleine Episode: Bei einem Werftaufenthalt in Sankt John’s, Kanada, bekamen wir Besuch von spanischen Hochseefischern, die wollten sich beim Betreten der Betriebsgänge die Schuhe ausziehen. Dazu muss man wissen, dass auf ihrem Schiff noch ca. 15 Mann im Vorschiff schliefen und dort auch die Mahlzeiten einnahmen. Eine Messe für alle gab es nicht. Die Kojen und Bullaugenvorhänge in unseren Kammern waren aus einer Art Samtstoff. Es gab eine Kammer, die als Sanitäts- und Krankenkammereingerichtet war. Für ein Fischereischiff dieser Zeit war die gesamte Ausrüstung, auch in nautischer und technischer Hinsicht sehr modern. Meine Fahrzeiten auf Trawlern Typ III : Von 1961 bis 1963 als Maschinenassistent auf ROS 224 Görlitz. 1964 nach Besuch der Ing.-Schule Warnemünde als II. TO auf ROS 221 Brandenburg und ROS 224 Görlitz. 1965 – 1967 als II. TO auf ROS 225 Cottbus und ROS 223 Gera. 1969 nach erneutem Besuch der Ing. Schule Warnemünde 1968/69 fuhr ich als II. TO, als I. TO und vertretungsweise als LTO auf ROS 221 Brandenburg. Ich bin gern auf diesen Schiffen gefahren. Jürgen Silberbach
Bericht von TO Jürgen Silberbach
Erinnerungen und Fotos von Fangreisen auf ROS 225 Cottbus und anderen Trawlern Typ III von TO Jürgen Silberbach